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Die Rächer bei Williams 1974 - 1978

Die Gründung Nachdem BSV die verschiedenen Marvel-Serien mehr oder weniger in einem totalen Chaos veröffentlicht hatte, begann im Januar 1974, nach der Einstellung der Hit Comics bei BSV, der Williams-Verlag eine neue Serie mit den Rächern. Dabei setzte man vor allem auf eine chronologische Veröffentlichung und eine sehr aufwendige Aufmachung.
Die Hefte wurden bis in Detail eingedeutscht und man versuchte eine enge Beziehung zum Leser aufzubauen. Nach genau 100 Heften mußte die Serie aber eingestellt werden.
Der Condor-Verlag, der die Rächer danach übernahm, konnte schon wegen dem Formats und der wenig gelungenen Übersetzung nie an den Williams Verlag herankommen.
Im Januar 1999 werden die Rächer jetzt endlich wieder im Zuge von Heroes Reborn bei Marvel Deutschland in einer eigenen Serie (mit einer der 3 anderen Heroes-Reborn-Serien) neu starten.

In den folgenden Heftbesprechungen werde ich den Inhalt der Hefte wiedergeben und Hintergrundinfos hinzufügen. Dazu noch die Sammlerpreise im Zustand 1.

Marc Friese


Die Rächer bei Williams - eine Alternative

Im Januar 1974 startete der Williams seine Marvel-Superhelden-Serien, neben Thor, Hulk, den Fantastischen Vier und der Spinne (sowie Dracula und Monster Frankenstein) auch Die Rächer. Die monatlich (FV, Spinne und später auch Die Rächer erschienen 14-tägig) erschienenen Serien starteten durchgehend mit der jeweiligen Nummer 1 der US-Originale und wurden bis auf wenige Ausnahmen chronologisch fortgeführt, bis zur Einstellung der jeweiligen Serien.

Allerdings war der Williams Verlag nichts anderes als der ehemalige Bildschriftenverlag! Genau genommen hatte wohl, der auch im europäischen Ausland tätige Williams-Verlag, BSV übernommen. So entsprach die Aufmachung der letzten Hit Comics (bezogen auf das Cover- und Seitenpapier, Druck/Druckerei und den Umfang der Hefte) exakt den ersten fünf Williams-Ausgaben.

Sicherlich zu Recht gilt die Williams-Ära heute als die erste große Zeit der Superhelden-Comics in Deutschland. Man hatte sich auch viel Zeit genommen für den Neustart (die meisten Helden waren ja bereits seit 1966 bei BSV erschienen) der Serien, denn die letzten Ausgaben der Hit-Comics erschienen im Januar 1973 und erst ein Jahr später begann Williams.
Mit einer bis dato in Deutschland nicht vorhanden Detail-Verliebtheit, redaktionellen Inhalten die das Feeling der US-Marvels aufkommen lassen sollten und weitestgehend originalgetreuen Wiedergaben der US-Hefte hatte Williams wirklich etwas Besonderes geschaffen.
Natürlich gibt es aber auch Kritikpunkte, denn nicht alles bei Williams war perfekt. So war die Colorierung der ersten Hefte nicht berauschend, das Papier war teilweise arg schlecht (was selbst ein Anhänger des "matten" Papiers, wie ich, zugeben muß), die Textblasen wurden vor allem anfänglich kaum tolorierbar vergrößert, um die sehr wortgetreuen Übersetzungen unterbringen zu können, manche Übersetzungen und auch die handgeletterte Schrift mancher Ausgaben war grottenschlecht.

Dennoch hatte Williams in Summe das Faszinierenste geschaffen, was es zum Thema Superhelden bis dato gab. Die redaktionellen Ansprachen und der Umgang mit den Lesern war ganz im Stil der US-Marvels gehalten. Man schuf sogar ein Pendant zu Stan Lee. Redakteur Reinhard Mordek (der auch schon bei BSV tätig gewesen war!), genannt Remo, fungierte als Bezugsperson zu den Lesern (bis zu seinem plötzlichem Verschwinden im Januar 1976, also ab Die Rächer 13). Ein direkte Leseransprache, Leseraktionen, eine Vielzahl von (in Comic-Deutschland nicht alltäglichen) Informationen und auch die ständige Aufforderung an die Leser, ihre Wünsche zu äußern, gehörten dazu.

Williams veröffentlichte von Januar 1974 bis November 1978 100 Ausgaben der Rächer und zwar Avengers 1-101 (Avengers 6 wurde als einziges Heft ausgelassen). Als Zweitserie trat zunächst Captain Marvel (und nach dem großem Einschnitt im Oktober 1976, bei dem viele Serien eingestellt werden mußten), ab Die Rächer 45 schließlich Der Eiserne auf.

Zum Vergleich die von BSV in der Reihe Hit-Comics veröffentlichten US-Ausgaben: 27, 28 / 34-52 / 56, 57 / 59, 60 / 66, 67 / 70, 71 / 89, 90 (mit Avengers 66 erschienen die Hefte in der eigenen Heftreihe "Die Rächer"). Somit sind einige Hefte "doppelt" erschienen (was von manchem Williams-Leser immer wieder kritisiert wurde), allerdings waren die meisten Hit-Comics in schwarz-weiß gedruckt und äußerst lieblos gemacht.
Hätte Williams nicht im November 1978 aufhören müssen, hätte man gar 1984 die Amerikaner eingeholt, wäre also in einen Aktualitätsbereich gekommen, den erst Marvel Deutschland heute möglich macht.
Allerdings war schon BSV sehr aktuell gewesen: das im Juli 1971 erschienene Avengers 90, war bei BSV im Laufe des Jahres 1972 erschienen, also nur etwa 1 bis ½ Jahre nach Veröffentlichung des Originales (noch aktueller waren die Ausgaben der Spinne und der Fantastischen Vier - da waren es nur wenige Monate).

Wie vielleicht schon an meinen vorangegangen Ausführungen deutlich geworden ist, werde ich nicht nur die einzelnen Rächer-Storys rezensieren (das natürlich auch). Sondern ich will vor allem auch versuchen, daß (einmalige?) Flair wiederzugeben (oder doch zumindest darauf einzugehen), daß die Williams-Hefte ausstrahl(t)en, indem ich auf Details/redaktionelle Inhalte und Veränderungen eingehe. Also ein wenig das Auf und AB des großen deutschen Marvel-Zeitalters wiederzuspiegeln.

Allen die gar nicht genug über die Rächer erfahren können, sei die Internet-Site Avengers Assemble! empfohlen. Dort ist wirklich (fast) alles zum Thema Avengers zu finden.
Schwieriger ist es Informationen zu den alten BSV oder Williams Comics zu finden. Mir ist lediglich eine sehr gut gemachte holländische Seite HIP Comics Online bekannt, wo man ein wenig mehr zu BSV erfahren kann. Immerhin sind hier die Covers aller deutschen Hit-Comics zu finden!

Gernot Zipperling

Williams Die Rächer erschien bei Williams
Cover
Heft 1 - 25
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