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Spider-Man - Der Film - Kommt er wirklich geschwungen? - Ein Hintergrundsbericht

Das Personal-Karussell dreht sich

Wer könnte was machen? Es gibt nur Anhaltspunkte, keine festen Zusagen. Dies hier sind reine Gerüchte!

James CameronJames Cameron. Er hat den ersten Drehbuchentwurf geschrieben, und er ist im Gespräch für die Regie des Films. Allein sein Name würde wohl einen Erfolg garantieren. Allerdings hat er vor kurzem angekündigt, daß er sich nur noch auf von ihm entwickelte Projekte konzentrieren will. Was immer das heißt.

Roland EmmerichRoland Emmerich und Dean Devlin. Soll ein Deutscher den Film in Angriff nehmen? Es bleibt zu befürchten, daß dann der Charakter von Spider-Man so flach bleibt wie der von Godzilla. Sorry, so gern wir Deutsche an dem Film beteiligt sehen würden, Emmerich ist da unsere letzte Wahl.

Arnold SchwarzeneggerArnold Schwarzenegger. Wenn James Cameron den Film nicht macht, ist auch eine Verpflichtung von Big Arnie als Doktor Octopus mehr als fraglich. Aber mal ganz ehrlich: Könnt Ihr Euch einen Doc Ock mit österreichischem Akzent vorstellen? Wir nicht.

Leonardo Di CaprioLeonardo Di Caprio. Die Fan-Gemeinde schrie auf, als zum ersten Mal das Gerücht aufkam, daß Leo die Hauptrolle spielen könnte. Wir können das nicht bestätigen, aber auch nicht verneinen. Nur, daß seine Verpflichtung durch den Preis, den Sony für ihn zahlen müßte wohl eher unwahrscheinlich ist. Beruhigt Euch also wieder ;-)

Jim CarreyJim Carrey. Er hat schon Erfahrung mit Comichelden. Sollte er vielleicht den Netzkopf spielen? Oder eher Carnage oder Venom? Möglichkeiten sind derer viele, aber mit einem Preis von 20 Millionen Dollar ist er eher als unwahrscheinlich zu betrachten.

Ben AffleckBen Affleck. Der Wizard hatte eine Online-Umfrage gemacht und er kam als der Favorit der amerikanischen Fans für die Hauptrolle dabei heraus. 41 Prozent hatten für ihn gestimmt. Allerdings wird er auch für die Hauptrolle des Superman gehandelt. Superman oder Spider-Man? Wer weiß ;-)

Freddie Prinze Jr.Freddie Prinze Jr. Hierzulande Horrorfilm-Fans aus dem Streifen "Ich weiß, was Du letzten Sommer getan hast" bekannt. Ansonsten ein eher unbeschriebenes Blatt. Er ist allerdings ein riesiger Fan von Spidey und möchte diese Rolle haben. Hat er das nötige Format?

Ein realer Spider-Man? Die Gerüchte um einen eventuellen Spider-Man-Film wollen in Hollywood nicht abreißen. Wird der Netzkopf nach erfolglosen Versuchen in den siebziger Jahren wieder auf die große Leinwand zurückkehren? Wenn ja, wer wird ihn spielen? Wer wird die Regie führen? Und wer wird dabei die große Kohle machen? Wir sind diesen Fragen in den USA nach gegangen und haben einige interessante Dinge heraus gefunden.

Es ranken sich vor allem sehr viele Gerüchte um Darsteller und Regisseur. Klar ist, daß James Cameron ein erhebliches Interesse an Spider-Man angemeldet hat. Er hat zudem eine erste Drehbuchfassung geschrieben, die bei den Studio-Bossen sehr gut angekommen ist (weiter unten mehr dazu).

Rechtsprobleme, die beseitigt werden mußten

Der Rechtsstreit um die Verfilmungsrechte war lang und steinig. Wer sich durch alle Dokumente durchwühlen wollte, brauchte einen Doktor in Jura oder den Beistand von Matt Murdock (Daredevil). Wir haben Euch die wichtigsten Hoch- und Tiefpunkte des Diskurses zusammengetragen.

1985
Marvel lizensiert die Filmrechte von Spider-Man für eine Summe von $ 250.000 an die Cannon Group. Dies ist eine sogenannte "B-Movie"-Firma, die Low Cost-Filme herstellt und zum Beispiel für den nie ins Kino gekommenen Film "Superman IV" verantwortlich zeichnete.

1989
Der damalige Vorsitzende von Cannon, Menahem Golan, nimmt bei seinem Abschied von seinem Posten die Spider-Man-Rechte mit. Er wechselt zu 21st Century Film Corp., denen er damit ein kleines Geschenk macht. 21st Century will gleich mit den Rechten Geld verdienen und teilt den "Rechte-Kuchen" auf. Die Video-Rechte werden an Sony verkauft, die TV-Rechte an Viacom (heute die Mutterfirma von Paramount).

1991
21st Century verkauft die verbleibenden Rechte an Carolco. Carolco produzierte bereits die Rambo-Filme und Terminator 2. Carolco zahlt für die Weiterführung der Rechte an Marvel eine nicht bestimmte Summe. Gleichzeitig wird James Cameron für $3 Millionen angeheuert, um einen Film zu entwickeln.

1993
Der Streit zwischen 21st Century (die noch immer Rechte anmelden), Carolco, Sony und Viacom bricht aus.

1994 - 1998
Der Rechtsstreit zieht sich über viele Jahre hinweg. MGM meldet nun auch Interesse an und hat zudem Rechte von Carolco und 21st Century gekauft, die beide brankrott gingen. Dabei fiel MGM vor allem der erste Drehbuchentwurf von James Cameron in die Hände. Marvel schaltet sich ebenfalls ein und sagt nun, daß eigentlich alle Rechte schon längst ausgelaufen sind.

Februar 1999
In Los Angeles werden bei einer Anhörung MGM's Forderungen zurückgewiesen. Es kommt noch nicht einmal zur Verhandlung.

1. März 1999
Zwischen Marvel, Sony und MGM wird eine Vereinbarung getroffen. Sony bekommt die Rechte für einen Film, weitere Sequels und eine Live Action-TV-Serie. Sony zahlt dafür zwischen 10 und 15 Millionen Dollar an Marvel, wobei diese Zahl ansteigen kann, wenn sich der gewünschte Erfolg an den Kinokassen einstellt. MGM übergibt an Sony den Drehbuchentwurf von James Cameron. Währenddessen wird eine Lösung der Forderungen von Viacom in Bälde erwartet.

Weniger klar sind die ganzen Gerüchte rund um Darsteller, Stars und Sternchen. Die Gerüchteküche brodelt. Wie üblich bei einem solchen Filmprojekt, werden viele Namen gehandelt. Und oft ist das, was dabei dann am Schluß herauskommt, eine große Überraschung. Warum sollte nicht ein vollkommen unbekannter Darsteller Peter Parker miemen? Immerhin ist die Rolle hinter der Maske bekanntermaßen in den Superhelden-Filmen eine recht undankbare Rolle. Denn meistens werden die Helden von den Schurken an die Wand gespielt.

Regisseur und Superstar James Cameron hat zwar den ersten Drehbuch-Entwurf für einen möglichen Spider-Man-Film geschrieben, seine Interessen gehen aber derzeit in ganz andere Richtungen. Man spricht über einen dritten Teil der Terminator-Saga, einem zweiten Teil von True Lies und einem Remake vom Planet der Affen. Bei allen drei Projekten wird natürlich auch Arnold Schwarzenegger als Hauptdarsteller gehandelt. Daher ist seine Verpflichtung als möglicher Doctor Octopus mehr als fraglich. Überhaupt steht und fällt vieles mit James Cameron. Wenn er den Film nicht macht, würde auch sein Favorit für die Hauptrolle Leonardo Di Caprio nicht mit dabei sein. Für viele ein Grund zum Jubeln, denn dieses Gerücht wurde allerorten als schlimmster anzunehmender Alptraum aufgenommen.

Dennoch, Camerons Verpflichtung würde für vieles sprechen, darunter für Authentizität zum Original und akribische Aufarbeitung des Themas. Dinge, die bei den weiteren Kandidaten für den Regie-Posten vielleicht nicht so wichtig sind. Gerüchte, die sich um Roland Emmerich drehen, würden neue Alpträume bei den Fans wecken. Sein Godzilla war einfach zu flach, etwas, das Spider-Man nicht passieren sollte, da sich sonst viele Fans gar nicht erst ins Kino setzen. Allerdings wird auch seine Verpflichtung mittlerweile nicht mehr so hoch gehandelt, obwohl er ja für Sony engagiert ist. Denn er arbeitet - Gerüchten zufolge - an einem Godzilla-Sequel und vielleicht sogar an einem Sequel zu Independence Day.

Noch einmal zurück zu Cameron. In einem Interview meinte er: "Ich wollte den Film vor acht Jahren auf jeden Fall machen. Aber Meinungen ändern sich." Gegen eine Verpflichtung Camerons spricht daneben auch, daß seine Firma "Lightstorm Entertainment" ausgerechnet mit Sony-Rivale 20th Century Fox eine Kooperation hat. Lightstorm-Präsident Rae Sanchini: "Wir waren ja noch nicht einmal bei den Verhandlungen mit Sony mit dabei." Und er meint, daß bisher keine weiteren Gespräche erfolgt sind.

Derweil ist man in Hollywood froh, daß die Rechtsfragen endlich geklärt sind (siehe Kasten). Daß es dann doch schlußendlich so schnell ging, lag möglicherweise daran, daß Marvel eventuell von Fox geschluckt werden sollte, die dann natürlich - und nicht Sony - die Rechte innegehabt hätten. Apropos Fox. Diese besitzen zumindest die Recht an den X-Men und an Silver Surfer. Vielleicht genug Stoff, um daraus ein paar Filme zu machen. Doch das ist eine andere Geschichte.

Wie stehen also die Chancen für einen Spider-Man-Film? Von den Rechten her sehr gut. Auch ein Drehbuchentwurf liegt vor und hat die Vorstände begeistert. Dem Film steht soweit nichts mehr im Weg. Probleme könnten nur noch in der Auswahl der Akteure bestehen und natürlich in der Finanzierung des Projektes. Denn so trashige Tricks, wie in den ersten Versuchen der siebziger Jahre würden keinen Hund hinter dem Ofen hervorlocken. Heutige Computertricks erfordern einen hohen Geldeinsatz, würden aber für ein authentisches Aussehen unseres Wandkrabblers garantieren.

Hoffen wir das Beste. Wir halten Euch auf dem Laufenden.

Bernd Glasstetter

Spider-Man erscheint bei Marvel Deutschland
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