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Heftbesprechung der Splashp@ges
Schweinevogel Schweinevogel Volume 2 #1 - OKT 99 am 03. Oktober 1999)

DM
- Fluch der Väter
Jörg Augsburg / Zeichnungen: Ulf S. Graupner, Schwarwel / Farben: Ulf S. Graupner, Murat


Autor der Heftbesprechung: Michael Klamp
Der Inhalt

Es ist Nacht. Schweinevogel und Swampie warten sehnsüchtig auf ihren Kumpel Iron Doof (ID). ID soll Pizza und Bier besorgen, doch was schleppt er an? Ein Video... das Video "Aton, Fluch der Väter". Die Geschichte beginnt 1333 Jahre vor unserer Zeit in Ägypten.
Auch zu jener Zeit gab es einen Schweinevogel, einen Swampie und einen Iron Doof. ID ist Architekt und mächtig mit dem Pyramidenbau beschäftigt, als ihm ein erschöpfter Bote ein Pergament bringt. Doch noch bevor der verwunderte ID sich das Pergament ansehen kann, kommt der Hohepriester (Swampie) und sagt, dass der Pharao Iron sprechen will.
Der Pharao ist natürlich kein anderer als Schweinevogel. Es geht um die Fertigstellung der Pyramide, Swampie macht Druck. Nebenbei erfahren wir, dass Schweinevogels Vater ECHNATON ein grausames Regime geführt hatte, dem auch IDs Vater zum Opfer fiel. Doch nun ist alles vorbei, denn SV ist ein gütiger Herrscher...
Als ID an seinen Arbeitsplatz zurückkehrt, findet er den Boten, der ihm das Pergament brachte, zerstückelt vor. Was geht hier vor? Ob das seltsame Schriftstück Antwort weiß? Als ID es nachts studiert, liest er etwas von einer Zusammenkunft, die in dieser Nacht stattfinden soll! ID schleicht sich an den Ort dieser geheimnisvollen Zusammenkunft und beobachtet, wie eine Gruppe von Priestern eine hell leuchtende, schwebende Pyramide empfängt. Aus dieser Pyramide steigen der verstorbene Pharao Echnaton, klassisch bandagiert, und: der Gott Aton (in einer Gastrolle: Nuun)!
Nach einer Ansprache des Anführers der Priester opfern diese mitgebrachte "Feinde und Zweifler", indem sie ihnen die Kehlen aufschlitzen. Als Zeichen seiner Herrschaft übergibt der zufriedene Aton dem Anführer der Priester eine Halskette...
Am nächsten Morgen, als die fertiggestellte Pyramide feierlich übergeben werden soll, kommt es zur Entlarvung des Hohepriesters durch Iron, aber auch zum Zusammentreffen vom Schweinvogel mit seinem Vater. Dieser ist nun Herrscher über eine Armee von Untoten, alle Zombie-Mumien wie er selbst. Als das Schicksal von Iron Doof und Schweinvogel schon fast besiegelt erscheint, erkennt IDs Vater (ebenfalls eine Mumie) seinen Sohn anhand eines Ringes wieder und stellt sich gegen das Böse. Voller Panik ergreifen SVs Vater und der Oberpriester die Flucht und versiegeln die Kammer, mit allen, die darin sind. Als sich Echnaton gegen seinen Priester wendet, stößt dieser ihn zurück und schließt auch die letzte Tür der Pyramide. Nun sind Echnaton und seine Diener gefangen, doch er droht, wenn sich das 3333. Jahr vollendet, wiederzukommen!
Damit ist das Video zuende, alle sind schockiert, nur Schweinvogel bleibt cool und holt sich ein Bier aus dem Kühlschrank. Als er wiederkommt, sind seine Freunde verschwunden...

Die Meinung

Mit diesem Heft betritt EEE Neuland. Im Gegensatz zu den früheren Heften ist die Story nicht mehr von Schwarwel, sondern von Jörg Augsburg. Fast das gesamte Heft (bis auf die Rahmenhandlung) wurde von Ulf S. Graupner gezeichnet. Auch ist das Heft vollständig in Farbe. Wow.
War Schweinevogel bisher eher etwas für Insider und Leute mit ausgefallenem Geschmack, so ist ab diesem Heft die Bezeichnung "Flagschiff von EEE" (Selbstdarstellung von EEE) völlig berechtigt. Eine spannende Handlung, in der die Darstellung von Gewalt nicht purer Selbstzweck ist, die ohne Banalitäten auskommt und vor allem: Interesse an der Fortsetzung weckt! Das ist im aktuellen Comicmarkt keine Selbstverständlichkeit.
Aber was dieses Heft besonders auszeichnet, ist die oppulente Optik. Den größten Teil hat der ehemalige MOSAIK-Starzeichner Ulf S. Graupner eindrucksvoll in Szene gesetzt. Stimmungsvolle Farben heben die Klasse der Zeichnungen nur noch hervor.
Auf der Internationalen Comic-Messe in Berlin am 13.11.1999 konnte mir ein Berliner Händler bestätigen: "Sonst haben wir immer nur ein paar Exemplare Schweinvogel verkauft, doch dieses Heft mußten wir schon 2x nachbestellen." Es eile also, wer noch ein Exemplar abbekommen will!
Schwarwel meinte übrigens in einem Interview zur Überlassung seiner Hauptfigur an Ulf Graupner: "Ich mag einfach Ulfs straighten Stil und war mir sicher, dass er meine Figur nicht vergewaltigt, wenn er sie zeichnet. Ulf nimmt sich für seine Seiten auch entschieden mehr Zeit als ich selbst. Ein anderer Grund war, dass ich SV mal in andere Hände geben wollte, weil ich momentan etwas auf Kriegsfuss mit dem fetten Typen stehe - ich lege viel zuviel in diese Figur und hab mich deshalb auch verrannt. Ich hatte einfach keinen Abstand mehr zu SV - und den wollte ich gewinnnen. Diese Taktik scheint auch aufgegangen zu sein."
(MIR-Pocket #3, Aug. 1999, S. 17)

Das wachsame Auge

Vorgeschichte:
Der Kalender zeigt den 30. Dez. 1999.
Auf dem Fernseher seht eine Schneekugel mit einem Bela B.-Kopf (Bela B. ist Herausgeber von Schweinevogel).

Video:
Kommen Euch auch ein paar der Mumien auf Seite 16 bekannt vor?
Echnaton krabbeln Würmer aus dem Rüssel wie weiland Norbert, Bruno Bommels Erzrivale, Schnodder aus der Nase lief (ja, ich habe früher Ottifanten gelesen!).
Als Echnaton sich gegen seinen Priester wendet, schießen 2 der Würmer, ähnlich wie in Alien, Swampie mit aufgerissenem Maul entgegen.

Die Bewertung
  • Zeichnung
  • Farbe
  • Story
  • nix!
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