Wie soll meiner einer nen kreativen Anfang finden,
wenn er die ganze Zeit dieses blutrünstige Cover vor der Nase hat? Ich
blätter mal fix zur ersten Geschichte, die macht mir allerdings auch
wieder Angst. Hier macht mir sowieso vieles Angst, aber ich bin moralisch
gefestigt und gönne mir diesen Angstschock. In der ersten Geschichte
geht es um einen Jungen, welcher eigentlich nur im Baggersee baden gehen
und sich nicht mit nem Haufen Zombies aus dem 2ten Weltkrieg rumprügeln
will.
Cool ist die Mischung aus gelungenen Zeichnungen und der ungewohnten
"bekannten" Umgebung im miefigen Deutschland. Dem Menschenblutstammleser
ist dies wahrscheinlich nicht neu, nur durch meine BASTEI- Gespenster-Geschichten
Sozialisation bin ich englische und US-Cops gewohnt und keine deutschen
Hüter von Recht und Ordnung als Zombiefraß. Ich verleihe also eine 2
für diese Story und blättere weiter.
Ich komme zu ner persönlichen Horror-Delikatesse von mir, Ameisen. Allerdings
ist die Story recht dünn, von den Zeichnungen ganz zu schweigen.
Im Höhepunkt des Heftes, "Das Geheimnis des Kosmonauten", geht es um
einen russischen Kosmonauten in den 60ziger Jahren, welchen man so ziemlich
alles wegamputiert, damit er nicht zu schwer für die Rakete ins Weltall
ist. Eine wunderbare Geschichte über zu viel Vaterlandsliebe, ein ruiniertes
Leben, einen verrückten Doktor und noch einigen mehr. Die Story ist
wunderbar abgerundet, mit einen guten Schluß und mit stimmigen Bildern
unterlegt.
Die letzte Geschichte hingegen hat auch für ne Banause wie mich einen
unübersichtlichen franko-belgischen Zeichenstil-touch, was man nun toll
finden kann oder nicht, handwerklich aber recht passabel gemacht ist.
Die wirklich interessante Frage ist natürlich, wie man auf "Pferdedeutsche"
(Pferde mit deutschen Soldatenköppen) kommt. Welche Drogen muss man
dafür einwerfen? Parallelen zu den berüchtigten Wendycomics sind hier
nicht zu übersehen, rettet die Hauptperson Doudou auch ein Pferd vor
dem Schlachterbeil. Allerdings muss Doudou feststellen, dass aus Schlachtpferden
nicht wie in Wendycomics berühmte Rennpferde werden und schlachtet zum
Schluß den Pferdedeutschen persönlich ab.
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