Obwohl sie von der Öffentlichkeit immernoch als Verbrecher angesehen werden, wollen die Thunderbolts in Wirklichkeit Helden sein. Doch da ist noch das Angebot der Meister des Bösen, die die T-Bolts zu einem Beitritt in ihr Team bewegen wollen - notfalls mit Gewalt.
Nach dem Kampf mit den neuen Meistern des Bösen stellt sich für die Thunderbolts die Frage nach einem neuen Anführer, da Moonstone dieser Aufgabe wohl nicht mehr gewachsen zu sein scheint. Diese Entscheidung wird ihnen aber abgenommen von keinem geringerem als dem Rächer Hawkeye, der dem Team wieder zu öffentlichem Ansehen verhelfen will. Doch er hat eine Bedingung: Mach-1, der wie er glaubt einzige Mörder im Team, muss sich der Polizei stellen...
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Kurt Busiek ist merklich darum bemüht, seine
Serie Thunderbolts ständig in Bewegung zu halten, damit sie nicht
zu schnell abflaut und in der Fülle der Superheldenserien untergeht.
Das gelingt ihm auch diesmal eindrucksvoll: Jedes Abenteuer in diesem
Heft wartet mit einem neuen überraschenden Ende auf und das Team
ist weiterhin heftigen Veränderungen unterworfen.
Auch die regelmässigen Schlägereien laufen nicht mehr nach dem selben Muster wie früher ab, vielmehr arbeitet das Team jetzt stärker zusammen und geht überlegter vor.
Schade ist nur, dass es überhaupt zu diesen ständigen Schlägereien
kommen muss. Busiek bemüht sich zwar, die Actionszenen möglichst
plausibel in die Handlung zu integrieren, aber im Grunde sind sie doch
überflüssig und wirken oft deplaziert. Einige Handlungen,
die auf Action-Szenen aufbauen, versiegen nach bestandenem Kampf einfach
im Sand und werden erstmal nicht mehr fortgeführt, was auf die
Dauer einen sprunghaften Eindruck hinterlässt.
Viel interessanter ist da doch die Rahmenhandlung, in der Busiek mit Hawkeye einen neuen, interessanten Charakter in das T-Bolt-Universum einführt, der dem eifrigen Marvel-Leser zudem bestens bekannt ist.
Ausserdem beweist Busiek wiedermal, wie gut er sich in der Vergangenheit seiner Helden auskennt und zeigt, dass er diese Vergangenheit auch respektiert und in die Handlung mit einbaut anstatt sie einfach totzuschweigen, wie es leider viel zu oft im Marvel-Universum geschieht.
Auch Zeichner Mark Bagley steigert sich zunehmend, besonders seine Grossaufnahmen von Augen und Gesichtern der einzelnen Charaktere gefallen mir sehr gut.
Insgesamt ein Heft mit einer guten Rahmenhandlung, die leider durch zu viele abgehackt wirkende Nebenhandlungen unterbrochen wird.
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