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Heftbesprechung der Splashp@ges
Marvel Special MARVEL SPECIAL 23: Elektra Finale - NOV 00 (erschienen am 30. November 2000)

DM 9,95 / S 79,- / sFr 10,-
Handzeichen
Die dunkle Burg
Herzenssache
Zwischenspiel in Hongkong
Heimkehr
Das Versprechen
Autor: Larry Hama / Zeichnungen: Mike Deodato jr. / Tusche: Scott Koblish / Farben: Christie Scheele

Autor der Heftbesprechung: Christian Strowa

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Der Inhalt

Ein rabenschwarzer Tag im Leben Elektras: ihre Broadway-Show wird abgesetzt, ihr Apartement in Brand gesteckt und ihre Freundin und Mitbewohnerin Nina wird vor ihren Augen von einem Killer der Hand getötet, jenem mysteriösen Ninja-Orden, der Elektra einst zu neuem Leben erweckte und der nun den Preis für ihre Wiederauferstehung einfordert.
Die Suche nach den Drahtziehern der Hand führt Elektra nach Japan und Hongkong, wo sie alte Bekannte wiedertrifft und schliesslich herausfinden muss, dass die Hand auch Nina zu neuem Leben erweckt hat und sie zu einem mordenden Elektra-Double gemacht hat.
Elektra sieht nur eine Möglichkeit, Nina zu retten: sie bringt sie zur Ninja-Sekte Chaste, damit ihre Seele dort gereinigt werden kann.
Dort kann sich Elektra auch mit ihrer eigenen Vergangenheit und ihrem ewigen inneren Konflikt zwischen Mitgefühl und Rache auseinandersetzen, der scheinbar daher rührt, dass die Hand Elektra bei ihrer Wiedererweckung einen Teil ihrer Seele vorenthalten hat.
Die Ninja-Kriegerin kehrt nach New York zurück, wo sie zu ihrer Verzweiflung erfahren muss, dass Nina sie und den gesamten Orden der Chaste verraten hat, einen Orden, der nun nicht mehr existiert...

Die Meinung

Nachdem man bei Marvel Peter Milligans eher psychologisch betonten Erzählstil wohl nicht kommerziell genug fand, überliess man es Wolverine-Autor Larry Hama die Elektra-Reihe zu Ende zu führen.
Schon von der ersten Seite an setzt Hama beton auf mehr Action, die vom ansonsten erstklassigen Zeichner Mike Deodato aber stellenweise eher unübersichtlich und wirr gestaltet wird.
Der psychologische Unterton und das Leitmotiv von Elektras innerem Konflikt bleibt durchgehend erhalten, wird aber nie richtig aufgelöst oder weiterentwickelt. Erst gegen Ende erfahren wir in einer Traum-Sequenz etwas mehr über Elektra, deren Charakter in dieser Ausgabe bis dahin ziemlich oberflächlich und fast schon klischeehaft wirkt.
Man gewinnt irgendwie den Eindruck, dass Hama versucht hat, Frank Millers "Daredevil: Auferstehung" (s. Marvel Exklusiv 11) auf Elektra zu übertragen, was ihm aber nicht konsequent genug gelungen ist. Zu viele unnötige Intermezzi mit diversen Gaststars stören die Gesamthandlung; es fehlt letztendlich eine einheitliche Linie.
Letzten Endes bleibt so auch das offene Ende unbefriedigend, da die Serie an diesem Punkt eingestellt wurde und Hama in diesen letzten Ausgaben eigentlich mehr Fragen aufgeworfen hat, als er beantworten konnte.
Lediglich die bereits erwähnte Traum-Sequenz gibt etwas mehr Auskunft über Elektras Vergangenheit und führt nochmal alle parabelartigen Erzählungen aus Elektras Kindheit auf, die Hama zum Teil bereits in "Wolverine" erzählt hat.
An einer Stelle sagt Elektra, dass sie ihr Leben zurück haben will, eine Forderung, die sich Larry Hama mehr zu Herzen hätte nehmen sollen. Denn durch das Beseitigen aller Nebencharaktere und das Entpsychologisieren der Rahmenhandlung hat im Grunde er Elektra (sowohl die Figur als auch die Serie) zum Tode verurteilt. Schade, denn in etlichen seiner Wolverine-Ausgaben hat Hama gezeigt, dass eigentlich wesentlich mehr in ihm steckt.

Das wachsame Auge

auf Seite 55 führt Shang-Chi eine völlig unmögliche Aktion mit Elektras Sais durch, die selbst in einem John Woo Film fehl am Platz wäre

Die Bewertung
  • grosser Umfang für wenig Geld
  • abschliessender Rückblick
  • zuviele unnötige Gaststars
  • keine einheitliche Linie
Ganz nett
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