[Hefte] [vorhergehendes Heft]  [nächstes Heft]  [Mabuse]
Heftbesprechung der Splashp@ges
Mabuse #6 Dezember 2000

7,90 DM / 7,90 sFr / 58,- öS
Autor: Isabel Kreitz, Eckart Breitschuh / Zeichnungen: Isabel Kreitz / Tusche: Stefan Dinter

Autor der Heftbesprechung: Michael Tomiak
Der Inhalt

Beim AKW Kirchbrook gehen die Lichter aus, ebenso wie beim Mabuse Gehilfen Otto Keller. Seine lebenserhaltenden Instrumente stehen ohne Strom da und der düstere Doktor hat eine Sorge weniger. Nun bleibt dem Titelbösewicht noch mehr Zeit, sich seinem direkten Ziel zu widmen - Lohmann. Er sucht die direkte Konfrontation und schafft es zum Teil, von ihm Besitz zu ergreifen. Halb er selbst, halb Mabuse fährt der Staatsanwalt zusammen mit Dr. Freund, Dr. May und seiner Tochter Inger in die Heilanstalt nach Rönneburg. Hier finden sie heraus, dass der Anstaltsleiter Dr. Baum mit einer Substanz herumexperimentierte, die ein genetisches Rückbleibsel von Dr. Mabuse ist. An dem Ort seiner ‚Geburt' schafft es Mabuse endgültig vom Körper Lohmanns Besitz zu ergreifen. Er wird in Notwehr von Dr. May angeschossen und fällt in ein tiefes Koma. Monate später wird er durch eine nur all zu bekannte Stimme in seinem Kopf wieder aufgeweckt - Mabuse ist nun ein Teil von ihm. Und seine Tochter ist schwanger.

Die Meinung

Nun ist es vorbei, das Comic-Projekt mit dem Namen Mabuse. Das Zwerchfell Team hatte einen Traum und ließ diesen wahr werden. Der Leser durfte eine Story um den von Fritz Lang geschaffenen Bösewicht mit verfolgen, die ganz anders war, als alles andere, was man bislang vom Doktor gesehen hatte. Und jeder, der bis zur letzten Sekunde gehofft hatte, den Mabuse in Fleisch und Blut erleben zu können, hat vergebens gewartet. Das Böse erscheint nur in der schemenhaften Geistergestalt und es spielt sich vollends in den Köpfen der Protagonisten ab. Sicherlich eine Entscheidung, die einige Erwartungen nicht erfüllt, andererseits jedoch auch eine Entscheidung, die vor peinlichen "so-hat-Mabuse-den-letzten-Tod-überlebt" Szenen schützt. Von der künstlerischen Linie hat man eine stetige Steigerung in Ausdrucksweise und Konstanz miterlebt. Gab es in den ersten Ausgaben noch gravierende Unterschiede in der Anatomie und den Gesichtern der Figuren, wurde es zum Ende hin immer beständiger und die Stimmung dichter. Nun ist es vorbei, und vielleicht schöpfen ja auch andere Künstler aus dem Mabuse-Projekt Mut, ihren Traum wahr werden zu lassen.

Das wachsame Auge

 

Die Bewertung
  • Herzblut des Zwerchfell Teams
  • Abschluss eines ambitionierten Projektes
  • Mabuse bleibt ein Geist
Reinschauen
[Hefte] [vorhergehendes Heft]  [nächstes Heft]  [Mabuse]  [nach oben]