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Heftbesprechung der Splashp@ges
SMALLLTOWN BOY erschienen bei REPRODUKT

DM 14,90

Autor/Zeichnungen :Andreas Michalke

Autor der Heftbesprechung: Thorsten Lehmkühler
Der Inhalt

Die Meinung

Der Autor Andreas Michalke wird wohl nur einen kleinen Kreis von Eingeweihten durch seine Heftreihe ARTIGE ZEITEN bekannt sein, in denen er seine Punksozialisation in den Achtzigern beschrieb. Eigentlich dachte er die Sache wäre abgeschlossen, allerdings öffnete ein Stapel Briefe ein noch bisher unbearbeitetes Kapitel seiner jugendlichen Erlebnisse. Die Briefe schrieb er seiner damaligen Freundin aus dem sonnigen Kalifonierurlaub 1984 . Andreas war damals knapp 18 ,was man auch den Briefen anmerkt, wer also feine detaillierte Beschreibungen von Kalifornien und der dortigen Undergroundszene 1984 erwartete, ist fehl am Platze.
In den Briefen geht es, manchmal nicht ohne den überschwenglichen Pathos eines 18jährigen, um seine Freundin und seine große Liebe zu ihr. Da ich hier aber nicht bei einer Buchbesprechung bin, werden die Briefe natürlich mit den dazugehörigen Bildern kommentiert, von den Erlebnissen in Florida bis zu seiner Freundin ,die mit seinem besten Freund fremdgeht.
Andreas wechselt öfters den Zeichenstil, welcher zwischen schlechten Schülerzeitungsniveau bis hin zu recht akzeptablen Zeichnungen schwankt. Allerdings ist die Story das entscheidende und so lässt man mal lieber das Hirn (und Herz!)beim Lesen rackern anstatt stupide auf Zeichenbonbons zu gucken. Das macht Spaß und weckt Erinnerungen an alte Zeiten.Ok,solange ist nun auch nicht her. Eine Kritik ohne Lob der wirklich liebevollen Aufmachung wäre wie Punk ohne Bier. Die ganzen alten Flyer, Fanzineauszüge und das Vor-Nachwort machen aus dem ganzen einen schönen runden Kuchen.
Ob man jetzt sofort aufstehen und zum nächsten Comicladen rennen muss, um sich den Comic zu holen, weiss ich nicht. Ist doch son "Spartencomic". Falls man aber jemanden kennt, der bald Geburtstag hat, musikalisch zu harten Tönen neigt und von der melancholischen Sorte ist, hat man ein passendens Geschenk. Sollte man die Person nur flüchtig kennen oder knapp bei Kasse sein, kann man den Comic auch zu zweit schenken.

Das wachsame Auge

 

Die Bewertung
  • Gute Aufmachung
  • Intressante, ungewöhnliche Story
Ganz nett
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