Gen 13

Während des Kalten Krieges stellte eine spezielle Regierungsagentur mit dem Namen IO International Operations eine Sondereinheit zusammen: Das Team 7. Die besten amerikanischen Soldaten wurden für dieses Team ausgesucht. Ihre Aufgabe war es, die Welt sicherer für Amerikas Interessen zu machen. Mit diesem Trupp führten die USA ihren eigenen, kleinen, privaten Krieg. Doch die Regierung wollte mehr, sie wollte Supersoldaten. Das Team 7 wurde für diesen neuen Elitetrupp dem Genfaktor ausgesetzt und wurde dadurch zu GEN 12.

Die Soldaten aus diesem Team erhielten Superkräfte, doch für die meisten von ihnen war es der Tod. Viele starben am ersten Tag oder kurze Zeit später, wiederum andere wurden durch ihre Kräfte in den Wahnsinn getrieben. Nur ein kleiner Rest überlebte. Ihre Zahl ist unbekannt. Zu ihnen gehören John Lynch, Grifter und Deathblow.

Jahre später, wählt IO unzählige Jugendliche aus, die in einem Trainingscamp ihr Wissen und ihr Können prüfen sollen. Zu ihnen gehören auch Caitlin Fairchild, Sarah Rainmaker, Roxy Spaulding, Grunge Chung und Bobby Lane. Diese fünf Jugendliche merken sehr schnell, daß an der ganzen Sache etwas faul ist. In ihnen werden Kräfte und Fähigkeiten geweckt, von denen sie nichts ahnten und so können sie auch nicht wissen, daß sie die GEN 13 sind...

In den USA war GEN 13 von Beginn weg ein Hit. Die Serie war eines der ersten Comics von Image, bei dem keiner der Gründer (Jim Lee, Todd McFarlane, Erik Larsen, Rob Liefeld, Marc Silvestri & Jim Valentino) als Zeichner im Vordergrund stand. Zwar war Jim Lee Miterfinder des Comics, stand aber ganz klar im Hintergrund. Was sind die Gründe dieses Erfolgs, der dazu führte, daß die Hefte der Miniserie schon zu hohen Sammlerpreisen gehandelt werden:

Wie in kaum einem anderen Comic bieten die Hauptfiguren dem jugendlichen Leser so viele Identifikationspunkte wie in GEN 13. Caitlin, Grunge, Roxy und Co. sind ganz normale, verrückte Teenager der Neunziger. Sie spielen gern Video Games, fahren Rollerblades und tanzen ganze Nächte in Discos durch. Und genau diese Jugendlichen kriegen plötzlich übernatürliche Kräfte und müssen lernen mit ihnen umzugehen. Davon erzählt Brandon Choi auf so natürliche Art und Weise, daß GEN 13 einfach nur gefallen kann. Hier kann Choi sein Können zeigen, hat es nicht mit Dutzenden von Figuren zu tun wie in Wildcats. Er kann so richtig aus dem Fundus seiner Jugendzeit schöpfen, was ihm auch sehr gut gelingt.

Ebenso wichtig wie Chois funnige Storys sind J. Scott Campbells tolle Zeichnungen. Er ist genau der richtige Mann dafür. Er vermischt den Stil à la Jim Lee gekonnt mit dem japanischen Manga und heraus kommen actionreiche Bilder mit abwechslungsreichen Perspektiven. Vor allem zwischen der Miniserie und der regulären Serie hat Campbell seinen Stil noch einmal ganz stark verbessert. Seine drei Protagonistinen sind so etwas von sexy und Fairchild hat soooo lange Beine, sie scheinen nie enden zu wollen.

Auch wenn vieles oft zu dick aufgetragen ist, das Comic macht Spaß, ist ganz einfach Fun. Was will man mehr. Ein MUST für alle Comicfans!!

Marcel Lantheman