Divine Right

Armageddon, der biblische Endkampf zwischen den Mächten des Himmels und der Hölle, droht, falls es dem Team "Fallen" nicht gelingt den finsteren Kardinal Lazarus und sein Gefolge die "Rath" zu stoppen. In diese Auseinandersetzung zwischen Gut und Böse gerät der zwanzigjährige, internetsüchtige Pizzalieferant Max Faraday; völlig unverhofft und unerwartet. Er wird zum entscheidenden Faktor in diesem Kampf, und mit ihm seine Schwester Jenny und sein Kumpel Devan.

Ähnlich geht es auch der I.O. Agentin Christie Blaze. Sie kommt an wichtige Daten über Lazarus's Pläne heran und versucht sie an die richtigen Stellen weiterzuleiten. Dabei wird sie aber von Lazarus's Schergen getötet... und zum neuen Teammitglied der "Fallen"! Die Daten hat sie aufs Internet geladen, doch dort landen sie im Rechner von Max Faradays Computer und das Schicksal nimmt seinen Lauf...

So beginnen Max Faradays Abenteuer!

Es war lange Zeit ruhig um Jim Lee im Hause Wildstorm. Durch seine Arbeit am Marvel Projekt "Heroes Reborn", wo er den Fantastic Four und Iron Man zu neuen Höhenflügen verhalf, waren bei Image kaum Hefte von ihm zu sehen. Ebenso scheiterte sein WildC.A.T.S-Comeback an der 13 monatigen Arbeit für Marvel. Doch trotzdem schien der Chef von Wildstorm genügend Zeit für ein neues Projekt zu haben: Divine Right. Die Leser und Händler waren auf Lee's neuste Schöpfung gespannt und wurden vollumfänglich für die lange Wartezeit entschädigt.

Divine Right No. 1 war ein riesiger Erfolg und dies nicht ohne Grund. Auch Jim Lee hatte erkannt, daß die Zeit der ewig gleichen Superhelden-Teams vorbei war. Nur die etablierten Comic-Teams konnten sich noch halten, alle neueren hatten ihre Mühe. Ausserdem hatte der Erfolg von Witchblade und The Darkness gezeigt, dass Mystery und religiöse Themen "In" waren. Seinen Hang zu diesen Thematiken hatte er schon in seinem Doppelheft bei Gen13 angedeutet. Dazu kommt, dass die Hefte rein Optisch eine wahre Augenweide sind. Lee und sein Tuscher Scott Williams waren nie besser, und die Kolorierung ist eine Klasse für sich. Die Rechnung ging also voll auf!

Im Grunde bietet Divine Right nichts wirklich Neues. Der Kampf Himmel gegen Hölle ist alt wie die Bibel selbst und findet sich in allen Comics wieder. Doch Jim hat den richtigen Mix gefunden und präsentiert einen Helden wie Du und ich. Der Leser kann sich in Max's Situation versetzen und seine Handlungen nachvollziehen. Ausserdem hat er nicht schon alles im ersten Heft erzählt, sondern baut die Story von Heft zu Heft aus. Noch weiss der Leser nicht, Stand Heft 5, was eigentlich wirklich los ist und ist so gespannt auf die nächste Ausgabe. Divine Right hat sehr gute Chancen Witchblade und The Darkness, nicht nur in den USA, sondern auch hier in Deutschland, die Plätze 1 und 2 streitig zu machen.

Marcel Lanthemann