[Alben]
Cover
Band 1
Band 2
Band 3
Band 4
Band 5
Band 6
Band 7
Band 8
Band 9
Band 10
Band 11
Band 12
Band 13
Band 14
Band 15
Band 16
Band 17
Band 18
Band 19
Band 20
Band 21

Jeremiah

Endzeitepos. "Unaufhaltsam wurde Amerika durch die unüberbrückbaren Klassengegensätze auf einen alles vernichtenden Krieg zugetrieben. Nur wenige überleben das Inferno, und in der Asche der Zivilisation entstand eine neue Gesellschaft mit neuen Hoffnungen und neuen Gesetzen. In dieser rauhen Welt versucht sich Jeremiah zu behaupten."

Soweit die Einleitung des Carlsen Verlages zur ersten Nummer von "Jeremiah". Welche Endzeit zu welchem Zeitpunkt spielt für diese Reihe eigentlich keine Rolle. Über die Jahre werden wir Zeuge unterschiedlicher Geschichten, die sich um Jeremiah und seinen unkonventionellen Freud Kurdy drehen.

Jeremiah funktioniert nach folgendem Muster: "Zu Beginn einer Geschichte begegnet der Titelheld irgendwo in seiner unzivilisierten Umgebung einer Anzahl Menschen, mit denen er sich im Laufe des Abenteuers auseinanderzusetzen hat. Die Auseinandersetzung wird in der Regel zugunsten von Jeremiah entschieden und so zieht er weiter, allein und unabhängig."

(Zitat: Reddition, 28, 1996) Jede Geschichte stellt ein eigenes kleines Universum dar. So braucht man sich auch als neuer Leser nicht abschrecken zu lassen. Einfach irgendwo anfangen, jede Geschichte ist in sich abgeschlossen.

Kontinuität wird durch Jeremiahs Partner Kurdy und allenfalls noch durch dessen Maultier gewährt. Vielleicht hat Hermann aber auch einen roten Faden im Kopf, denn immer mal wieder tauchen bekannte Figuren auf, die in die Erzählung mit eingebunden werden.

Vielleicht ist die Abgeschlossenheit der Geschichten aber auch ein Problem. Es ist schwierig auf 48 Seiten z.T. komplizierte Inhalte und neue Charaktere schlüssig rüberzubringen. Der Leser ist gefordert, Zeit und Phantasie zu "opfern", um dem Geschehen zu folgen.

Meine Meinung: Jeremiah ist etwas Besonderes. Für Hermann war es die erste Serie, die vollständig unter eigener Regie entstanden ist. Gestartet ist "Jeremiah" 1978 im deutschen Zack-Magazin, dem die ältere Generation die Lust am Comic mit zu verdanken hat.

Für den Leser ist - neben den genannten Aspekten- vorallem die zeichnerische Umsetzung Grund, sich auf das Erscheinen jedes neuen Bandes zu freuen.

Hermann selbst hat in einem Interview gesagt, "...Dem Leser ist zwar bewußt, daß jeden Augenblick etwas Schreckliches geschehen kann, aber das zeige ich nicht immer. Man fühlt die Gewalt mehr, als daß man sie sieht." (Interview von Hermann mit Kees de Brown, 1983, Quelle Reddition 28).

Stephan Schunck



Jeremiah erscheint in Deutschland bei Carlsen Carlsen.
[Alben] [Nach oben]